Darren Fenn, Center der Eisbären Bremerhaven
: Big Man

Auf der einen Seite das Feuer schnaubende Ungeheuer, auf der anderen die kühlen Eisbären. Die Unterschiede zwischen den namensgebenden Maskottchen der Basketballclubs Eisbären Bremerhaven und den Artland Dragons aus Quakenbrück sind groß, leistungsmäßig aber liegen die Mannschaften dicht beisammen – darüber waren sich die Experten schon vor der sonntäglichen Begegnung im Viertelfinale der Play-offs in der Deutschen Basketball-Bundesliga einig.

Tatsächlich ging dem 81:76-Heimsieg der Eisbären ein Duell auf Augenhöhe voraus – aus Sicht von Darren Fenn sicher eine ungewöhnliche Erfahrung. Denn der 2,08 Meter große und 112 Kilo schwere Center der Eisbären ist es eher gewohnt, auf seine Gegenspieler herabzublicken. Als neuer „Big Man“ von den Seestädtern verpflichtet, trug der Amerikaner in der laufenden Saison wesentlich dazu bei, dass den Bremerhavenern schnell der Titel „Bester Aufsteiger aller Zeiten“ zugesprochen wurde und sie nun gegen die Artland Dragons mit 1:0 in der Play-off-Serie führen. Emir Mutapic, Trainer der Basketballer von BSEnergy Braunschweig, zeigte sich schon vor der Hauptrunde von Fenn beeindruckt. „Wie habt ihr den denn bekommen? Das wird eine große Nummer in der Liga“, prophezeite er den Bremerhavenern.

Mutapic behielt Recht. 18,5 Punkte erzielte Fenn in der Liga pro Spiel. Vergangene Woche wurde er bei der Wahl zum besten Spieler (Most Valuable Player) der BBL-Hauptrunde Dritter. Gegen Quakenbrück war Fenn mit 21 Punkten der erfolgreichste Akteur. Der 26-Jährige hat sich schnell etabliert in der Liga – eine Anpassungsfähigkeit, die mit Blick auf Fenns Karriere verständlich ist. Nach seinen Erfolgen im amerikanischen College-Basketball spielte er in Frankreich, Belgien, Russland und Bosnien, bevor er zu den Eisbären kam.

Trotz dieser wechselvollen Karriere wirkt der große Mann der Eisbären, der seit seinem sechsten Lebensjahr Basketball spielt, sehr gelassen. Sein Lebensmotto lautet: „Der Weiseste ist, wer Gott sucht. Der erfolgreichste ist, wer Gott gefunden hat.“ Und auch die Vorzüge seiner Heimat hat er nicht vergessen. „Buffalo Chicken Wings esse ich am liebsten“, sagt er. Die Vereine der Basketball-Bundesliga, die ein Auge auf den Center geworfen haben, wissen also, womit sie ihn ködern können. hsc