: VW-Chef muss noch warten
Wohl keine Vertragsverlängerung für Pischetsrieder vor der Hauptversammlung
FRANKFURT rtr ■ Volkswagen-Konzernchef Bernd Pischetsrieder kann Zeitungsberichten vom Wochenende zufolge wohl nicht mehr mit einer Verlängerung seines Vertrages vor der Hauptversammlung am Mittwoch rechnen.
Die Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat (AR) von Europas größtem Autokonzern hätten sich darauf verständigt, vor dem Aktionärstreffen keine Entscheidung zu treffen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ohne nähere Angabe von Quellen. Sollte die Arbeitgeberseite in der heutigen AR-Sitzung dennoch eine Abstimmung durchsetzen, werde Pischetsrieder nicht die nötige Zweidrittelmehrheit in dem paritätisch besetzten Kontrollgremium erreichen. Hintergrund sei, dass die Arbeitnehmervertreter im Streit um das VW-Sanierungsprogramm einen Trumpf in der Hand behalten wollten.
Am Samstag hatte bereits die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Pischetsrieder in der heutigen AR-Sitzung nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit erhalten werde. Daher werde es vier Wochen später eine erneute Abstimmung geben, bei der die einfache Mehrheit der Arbeitgeberseite zusammen mit dem Doppelstimmrecht des Aufsichtsratschefs reicht. Die dürfte Pischetsrieder sicher sein.
VW stellt ein Fünftel der deutschen Arbeitsplätze in Frage. Darüber verhandelt der Vorstand zurzeit mit dem Betriebsrat. Erste Ergebnisse sollen auf der Hauptversammlung bekannt gegeben werden.