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Archiv-Artikel

die anderen über die verstaatlichung der mineralölwirtschaft in bolivien

In London schreibt die konservative Times: In Brasilien hat Präsident Lula da Silva darauf geachtet, nicht die wirtschaftlichen Reformen seines Vorgängers oder das Vertrauen der Investoren zu gefährden. In Argentinien hat Präsident Kirchner die Wirtschaft vor dem Bankrott bewahrt, ohne ausländische Kreditgeber zu vergraulen oder eine soziale Explosion zu riskieren. Sogar Hugo Chávez, der egoistische Führer Venezuelas, ist mit größerer Umsicht vorgegangen. Der Einsatz von Truppen ist eine veraltete Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen. Es besteht die Gefahr, dass dies nun zu einer anderen Form von veralteter Reaktion führt: zu einem Militärputsch.

Der liberale Guardian kommentiert: Morales hat im vergangenen Jahr versprochen, „der schlimmste Albtraum von George Bush“ zu werden und Schluss zu machen mit dem, was er „die Plünderung unserer nationalen Ressourcen durch ausländische Unternehmen“ nannte. Sein Schritt ist ein weiteres Beispiel für „Öl-Nationalismus“, wie er von Chávez in Caracas und Putin in Moskau praktiziert wird. (…)

Bolivien als Binnenstaat und obendrein extrem armes Land muss es vermeiden, seine Exporte zu gefährden, insbesondere über Brasilien, dessen Staatsunternehmen Petrobras der größte einzelne Investor im bolivianischen Energiemarkt ist.