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Archiv-Artikel

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Von stg

Dieter Dörr (54), Chef der Medienkonzentrationswächter der KEK, lehnt Forderungen nach einer Neufassung der Spielregeln im Medienmarkt ab. „Die jetzigen Regelungen sind viel besser als ihr Ruf“, sagte Dörr bei den Mitteldeutschen Medientagen in Leipzig. Schließlich könne sich die KEK bei ihrer Aufgabe, Meinungsmacht zu verhindern, stets auf die aktuelle Situation einstellen – „egal wie schnell die Technik sich entwickelt“. Wer dagegen – wie jetzt nach der umstrittenen KEK-Entscheidung zur geplatzten Fusion der ProSiebenSat.1-Sendergruppe mit der Axel Springer AG – konkrete gesetzliche Vorgaben wolle, lande im Abseits: „Wann immer hier der Gesetzgeber detailliert regelt, geht das schief“, sagte Dörr. Auch die vollständige Übernahme des Nachrichtensenders n-tv durch die zum Bertelsmann-Konzern gehörende RTL-Gruppe geht laut KEK in Ordnung: „Wir haben hier wie bei Springer alle beteiligten Medienmärkte geprüft“, sagte Dörr. Weil Bertelsmann aber anders als Springer kaum über Tageszeitungen verfüge, dürfe geschluckt werden. Das Bundeskartellamt hatte nach anfänglichen Bedenken den n-tv-Deal bereits vor drei Wochen genehmigt. (stg)

Branko Pavlik, Chefredakteur der drittgrößten slowenischen Tageszeitung Dvevnik, bekommt neue Besitzer: Der Essener WAZ-Konzern steigt mit dem größten slowenischen Verlag DZS bei dem Blatt ein. In dem neu zu gründenden Verlagshaus werden WAZ und DZS jeweils die Hälfte der Anteile besitzen. Bei Dvevnik übernimmt das neue Unternehmen 51,05 Prozent. Das Wirtschaftsblatt Finance bezifferte die Investition der WAZ, die schon bisher in den Balkanländern stark vertreten ist, auf umgerechnet 15 Millionen Euro. (dpa)

Thomas Osterkorn (52), Stern-Chefredakteur, verbürgt sich für die Unabhängigkeit des Henri-Nannen-Preises, der am Freitag in Hamburg verliehen wird. „Ein aufwändiges Sichtungsverfahren von in diesem Jahr 870 Arbeiten sowie eine hochkarätige Jury, der erfahrene Journalisten, Autoren, Chefredakteure und Herausgeber nahezu aller großen Verlage Deutschlands angehören, gewährleisten die Unabhängigkeit dieser Auszeichnungen“, sagte er in einem Interview. (dpa)