Kunst in Industriehallen
: Gepflegt und rau
Langsam erobern die Künstler Hammerbrook. Jetzt findet die erste Ausstellung im 1899 errichteten Heizkraftwerk Bille statt. Im alten, sehr gepflegt zum White Cube hergerichteten Kesselhaus zeigen neun KünstlerInnen abstrakte oder auch der Körpersprache nachspürende figürliche Malerei, Pappelholzskulpturen, Fotografien unscheinbarer Ecken oder Reliefarbeiten aus dem Stoff gebrauchter Jeans. Kunst im REE, Eröffnung: Sa, 9. 11., 16–22 Uhr, Anton-Ree-Weg 50. Auch So, 10. 11., 11–22 Uhr. www.kunstimree.de
Gleiches Viertel, andere Halle: Zum zweiten Mal wird der in Deutschland höchstdotierte Buchillustrationspreis in der Fabrik der Künste vergeben. Nadia Budde erhält den Hans-Meid-Preis und Klaus Ensikat erhält die Ehrenmedaille für seine Verdienste um die Buchillustration. Dass der mit 15.000 Euro dotierte Preis nicht mehr in Berlin, sondern in Hamburg vergeben wird, betont die Bedeutung Hamburgs als „Stadt der Illustration“ und die begleitende Ausstellung gibt einen Einblick in dieses Arbeitsfeld anhand grafischer Blätter der Wettbewerbsteilnehmer, Stipendiaten und Preisträger. Preisverleihung: So, 17. 11., 12 Uhr. Fabrik der Künste, Kreuzbrook 12, täglich 14–19 Uhr. Bis 24. 11. www.fabrikderkuenste.de
In einer weiteren Industrie-Halle geht es etwas rauer zu. Nicht nur präsentiert sich die veranstaltende Gruppe „Quarantäne“ unter dem Stichwort „Profil“ auf ihrer Webseite schlicht mit einem Reifenabdruck, auch dient die schwarz geteerte 200-qm-Halle am Hafenrand ansonsten als Sprayerfläche. So fordert die vierte Ausstellung der Gruppe experimentelle Anknüpfungen an gesellschaftliche und urbane Fragen. Zu sehen gibt es Arbeiten von Anne Steinhagen, OZ, Tom Twin, Mathias Liptak, Michael Steinhauser, Catalina Koshka, Anne Glassner, Reino, Simon Schede und Torben Wessel. Zur Eröffnung spielt das Sound-Performance-Trio „Jessica, ich beobachte dich“. Quarantäne Art 4, Eröffnung: Sa, 9. 11., 19 Uhr, Kulturdeich e. V., Veddeler Bogen, 14–18 Uhr. Bis 17. 11. www.quarantaene-art.de
