piwik no script img

Archiv-Artikel

SPD: Nicht nur Kranke schröpfen

Fraktionschef Struck will auch Ärzte, Apotheker und Pharmaindustrie belasten

BERLIN dpa/taz ■ Erstmals hat mit Peter Struck ein führender SPD-Politiker die Erwartung geäußert, dass nicht nur Patienten und Versicherte die geplante Gesundheitsreform bezahlen.

Der SPD-Fraktionschef erklärte der Bild am Sonntag: „Ich rechne mit einem Proteststurm von Ärzten, Apothekern und Pharmaindustrie, weil wir gewachsene Besitzstände und Pfründen angreifen werden.“ Er forderte die Reformverhandler um Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auf: „Die Koalition muss in dieser Frage Mut vor Fürstenthronen beweisen.“

Struck wies darauf hin, dass allein im ersten Quartal 2006 die Pillenausgaben der Kassen wieder um 500 Millionen Euro stärker gestiegen seien als geplant. „Dagegen muss die Koalition wirksame Beschlüsse fassen“, verlangte er. „Die Kosten für Arzneimittel müssen runter.“

Struck wie Schmidt erklärten am Wochenende, es gebe noch keine klaren Reformpläne zur Einnahmenseite des Systems. „Wir wollen erst über Einsparungen reden“, sagte Struck.