DIE GESELLSCHAFTSKRITIK : Un-Beliebable
WAS SAGT UNS DAS? Popstar Justin Bieber produziert eine peinliche Skandalmeldung nach der anderen. Kein Wunder, wenn ein 19-Jähriger zum Teenie-Idol wird und gezwungen ist, in aller Öffentlichkeit zu pubertieren
Man kann den Namen kaum noch hören. Justin Bieber, der 19-jährige Teenieschwarm, benimmt sich daneben, wo er nur kann. Erst wird er beim Kiffen fotografiert, dann grabscht er einem weiblichen Fan an den Busen. Dann die Geschichte mit dem vermaledeiten Kapuziner-Äffchen, für das Milch-Bieber keine Papiere hatte, sodass das bemitleidenswerte Vieh vom Zoll beschlagnaht wurde. Im Gästebuch des Anne-Frank-Museums in Amsterdam schließlich verewigt er sich mit dem selten geschichtsvergessenen Spruch, er hoffe, Frank wäre ein „Belieber“, sein Fan also, gewesen. Man möchte sich Ohren und Augen zuhalten, um verschont zu bleiben. Aber die Tortur geht weiter – und macht nicht mal vor Staatsoberhäuptern halt. „Gerade ein paar tolle mexikanische Belieber und den Presidente von Mexiko und seine Familia getroffen“, twitterte Bieber am Sonntagabend. Das Büro von Enrique Pena Nieto dementierte sofort. Bieber war wieder einmal weltweit blamiert.
Zu Weihnachten kommt die Dokumentation „Believe“ ins Kino. Worum es geht? Um die Wahrheit über die Karriere und Entwicklung des Stars. Um das abgefuckte Dasein eines Teenieidols, dem 47.219.309 Menschen bei Twitter durch die übelsten Phasen der Pubertät folgen. Glücklicherweise hat uns damals nie jemand zugeschaut. MAHA