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Archiv-Artikel

Hertha ganz in Rot

Schuldenberg des Fußball-Bundesligisten wächst auf fast 50 Millionen Euro. Dieter Hoeneß juckt das nicht

Der Schuldenberg von Hertha BSC wird bis zum 30. Juni ein Rekordhoch von 48,9 Millionen Euro erreichen, doch Manager Dieter Hoeneß sieht den Berliner Fußball-Bundesligisten auf einem „soliden und gesunden Weg“. Auf der Mitgliederversammlung der Berliner am Montagabend räumte der Chef der Geschäftsführung ein, dass die Zahlen zwar „einige erschrecken werden“, doch könne der Verein optimistisch in die Zukunft blicken.

Bislang war die Öffentlichkeit von 35 Millionen Euro Verbindlichkeiten ausgegangen. Durch Presseveröffentlichungen der zurückliegenden Tage war aber bereits der Anstieg auf 44,12 Millionen bekannt geworden. Damit hat Hertha die abgelaufene Saison mit einem Minus von 13,6 Millionen Euro abgeschlossen.

Entscheidend seien nicht die Verbindlichkeiten, da die „Marke Hertha zwischen 100 und 150 Millionen Euro wert“ sei, sagte Hoeneß. Stolz verwies er auf den Dreijahresvertrag mit dem Hauptsponsor Deutsche Bahn, der dem Verein mit knapp acht Millionen Euro jährlich das fünfzigfache von dem einbringe, was noch vor zehn Jahren aus dem Sponsorenkontrakt erlöst wurde.

Ingo Schiller, der Geschäftsführer Finanzen, kündigte an, dass Hertha BSC im kommenden Monat den „Maximalwert“ der Verschuldung erreicht haben werde und von da an nach dem mit einem Bankenkonsortium ausgehandelten Finanzkonzept ein konsequenter Schuldenabbau erfolgen werde. „Bis 2010 werden die Verbindlichkeiten auf 20,1 Millionen zurückgeführt. Bis mindestens dahin ist auch die Liquidität des Vereins gesichert“, führte Schiller aus.

Einige der 854 anwesenden Mitglieder zweifelten diese Vorhaben an und bekräftigten, die Geschäftsführung auf diesem Wege genau kontrollieren zu wollen. dpa