Wandernde Wüsten

Eine dramatische Ausdehnung der subtropischen Wüsten befürchten US-Forscher. An der Universität Washington, in Seattle, wurden die im Laufe der letzten 27 Jahren angesammelten Satellitendaten über die Luftzirkulation in Äquatornähe ausgewertet. Das Ergebnis: Die für die Wüstenbildung verantwortliche Luftzirkulation nördlich und südlich des Äquators beeinflusst ein immer größeres Areal. Die als Hadley-Zirkulation bezeichnete Luftströmung ist für die hohen Niederschlagsmengen in Äquatornähe verantwortlich. Im Bereich des südlichen und nördlichen Wendekreises hingegen gelangt nur trockene Warmluft, die die Wüstenbildung begünstigt. Diese trockene Zone hat sich in den letzten 27 Jahren um ein Breitengrad, das heißt etwa 110 Kilometer, ausgedehnt – sowohl in nördlicher als als auch in südlicher Richtung. Sollte diese Ausdehnung in diesem Jahrhundert noch um zwei bis drei Breitengrade weitergehen, dann sei zu befürchten, dass sich die Sahara in Afrika um vielleicht ein paar hundert Kilometern vergrößern werde, warnt John Wallace von der Washingtoner Universität. FOTO: CHRIS ANDERSON/AURORA/LAIF