Wohin in Bremen? :
■ Samstag, 20 Uhr
Club 27
Sie starben, als sie 27 waren: Jim Morrison, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain und Robert Johnson. Vor zwei Jahren stieß noch Amy Winehouse dazu. Sie alle hatten nicht nur eine steile Karriere hinter sich, als sie starben, sondern auch ein exzessives Leben geführt. Und es ist sicher nicht zu gewagt zu sagen, dass ihr früher Tod ihren ewigen Ruhm zumindest begünstigte. Denis Fischer, biografisch aus der Gefahrenzone schon heraus, widmet den Clubmitgliedern nun einen Abend, natürlich nicht ohne seinen musikalischen Intimus Carsten Sauer sowie mit Ralf Stahn am Bass. Als Preview heute erstmals im Bremer Kriminal-Theater zu erleben.
■ Donnerstag, 19.30 Uhr, Freitag, 20 Uhr, Theater Bremen
Kirschgarten & Mobutu
Zwei spannenden Premieren gibt es in der kommenden Woche am Theater Bremen: Am Donnerstag präsentiert die Regisseurin Alize Zandwijk im Theater am Goetheplatz ihre Sicht auf Tschechows „Kirschgarten“. In seinem letzten Bühnenwerk zeigte Tschechow noch einmal das Russland vor den Umwälzungen des frühen 20. Jahrhunderts. 1904 wurde es uraufgeführt, 1905 löste der Petersburger Blutsonntag revolutionäre Unruhen aus, Vorboten der Oktoberrevolution. Der „Kirschgarten“ ist in diesem Sinne nicht zuletzt eine klug beobachtete Skizze einer im Sinkflug begriffenen Klasse vor dem Crash. Aber er ist natürlich auch mehr. Ein nie denunzierendes Porträt von Individuen, verzweifelt auf der Suche nach einer Perspektive, nach Lebenssinn. Alize Zandwijk inszenierte in Bremen zuletzt Dea Lohers „Das Leben auf der Praca Roosevelt“. Im Kleinen Haus geht es dann am Freitag weiter mit einer neuen Produktion von Gintersdorfer/Klaßen: „Mobutu choreographiert“ befasst sich – natürlich – mit Mobutu Sese Seko (Foto), der 1965 bis 1997 die Demokratische Republik Kongo (ab 1971: Zaire) regierte – mit eiserner Hand und farbenprächtigem Gestus.
■ Donnerstag, 20 Uhr
White Rabbit
Ein letztes Mal ist Nassim Souleymanpours Theaterstück „White Rabbit Red Rabbit“ am Donnerstag zu sehen, diesmal bei der Bremer Shakespeare Company im Theater am Leibnizplatz, Ausführender wird Tobias Pflug sein, der vielleicht der letzte der am Projekt Beteiligten ist, der das Stück noch nicht kennt – denn: Wer dieses Stück performt, darf es vorher nicht lesen oder sehen. Am Montag, den 16. 12. gibt es dann die ebenfalls letzte Ausgabe der begleitenden „Kopfsprünge“, die, als Epilog ausgezeichnet, den Untertitel „Scheitern als Chance?“ trägt, was sich auch auf Finanzierungsfragen beziehen dürfte. Beginn: 19 Uhr in der Galerie Rabus.