: KEINE NACHRICHT: HAI BEISST AUSTRALIER
Immer wieder müssen wir die Kollegen Journalisten an die älteste Regel des Gewerbes erinnern: „Hund beißt Mann“ ist keine Nachricht, aber „Mann beißt Hund“, das ist eine Nachricht! Nun melden die Agenturen alle paar Wochen aus Australien, dass wieder ein Hai einen Surfer verfrühstücken wollte: „Surfer in Australien von Hai attackiert“, heißt es dann, oder: „Erneut Haiattacke vor Küste von Sydney“. Das kommt so häufig vor, dass es längst keinen Grund mehr dafür gibt, jede kleine Haiattacke der Weltöffentlichkeit zu präsentieren – zumal es oft die einzige Nachricht aus Down Under ist, die unsere Breiten erreicht. Deshalb müssen wir die Nachrichtenagenturen ermahnen, ihrem journalistischen Auftrag gerecht zu werden. Geradezu vorbildlich war denn auch die Hai-Meldung von dpa am 14. Februar 2010: „Großmutter schlägt Hai in die Flucht“. Gerade noch die publizistische Maßstäbe wahren konnte hingegen die gestrige AFP-Meldung „Surfer schlägt mit der Faust Hai vor Australien in die Flucht“. Hätte der Surfer den Hai gebissen, wäre es besser gewesen. Aber offensichtlich lernen die Agenturen. Weiter so!