Dubioser Einsatz in besetzter Schule

KREUZBERG Die Unterstützer der Flüchtlinge berichten von unverhältnismäßiger Polizeigewalt

Nach der Durchsuchung des Flüchtlingshauses in der Ohlauer Straße werden Vorwürfe aus dem Unterstützerkreis laut: Die Polizei habe mehrere Personen zum Teil schwer verletzt, unrechtmäßig Fotos gemacht und Anzeigen wegen sogenannter Verletzung der Residenzpflicht erstellt. Die Polizei dementierte die Vorwürfe am Mittwoch.

In der Nacht zum Dienstag hatten 150 Polizisten nach einer Messerstecherei im Umfeld der einstigen Gerhart-Hauptmann-Schule das seit einem Jahr von Flüchtlingen besetzte Haus durchsucht. Zeugen zufolge waren die Täter dorthin geflüchtet. Die Polizei erklärte, es habe keine Anzeigen wegen Verletzung der Residenzpflicht und auch keine Verletzte auf Seiten der Bewohner oder Aktivisten gegeben.

Oliver Höfinghoff, Vorsitzender der Piratenfraktion, erhielt als Einziger während der Durchsuchung Zugang. Er habe den Einsatz als „repressiven Eingriff in die Privatssphäre“ empfunden, der nicht im Verhältnis zum Anlass stehe. Ein gewaltsames Verhalten der Polizei habe er aber nicht beobachtet. mah