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Archiv-Artikel

Streber sind nicht hochbegabt

Betr.: „‚Start‘-Stipendien für Multikulti-Jugend“, taz bremen, 8. 6.

Ein kleiner Nebensatz nur, aber sehr wichtig: „Gute Noten sind Voraussetzung für eine Bewerbung bei „Start“. Natürlich trifft es zu, wo kein Potenzial ist, können auch keine gute Noten entstehen, aber der Umkehrschluss, gute Noten bedeuten besonders begabte SchülerInnen ist einfach nicht zulässig.

Ein „Förderprogramm für besonders begabte und engagierte Zuwanderer-Kinder“ ist die falsche Bezeichnung. Um an einer deutschen Schule gute Noten zu bekommen, ist an erster Stelle Fleiß erforderlich, meistens dicht gefolgt von der Erkenntnis, dass nur zählt, was die LehrerInnen für richtig erachten. Nicht selten höre ich, wie meine eigenen Kinder und ihre Freunde hier beim Essen diskutieren und zum Ergebnis kommen: Wenn du gute Noten haben willst, musst du sagen, was die LehrerInnen hören wollen, und sonst die Klappe halten.

Solange ein Förderprojekt für Kinder mit besonderer Begabung für etwa 400 hochbegabte Kinder in Bremer Grundschulen nur 25.000 Euro im Jahr bekommt, kann ich die Bezeichnung nicht unkommentiert lassen. OLAV VAN GERVEN, BREMEN