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Archiv-Artikel

Hase-und-Igel-Prinzip

Dank szenekundiger Beamter war die Polizei in Köln vor den Hooligans an Ort und Stelle

KÖLN taz ■ Die Bilanz eines Fußballspiels: 2 zu 2 Tore, 16 Festnahmen und insgesamt 121 Menschen in Gewahrsam. „Die Schiedsrichterleistung der Polizei war einer WM würdig“, zog Kölns Polizeipräsident Klaus Steffenhagen gestern ein zufriedenes Resümee der Partie England–Schweden am Dienstag in der Domstadt. Ausdrücklich hob er hervor, dass „nicht die englischen oder schwedischen Fans den richtigen Ärger gemacht haben, sondern deutsche Landsleute, die ich größtenteils nicht zu den Fans zählen möchte“.

Wen er damit meinte, waren verschiedene Kleingruppen der deutschen Hooligan-Szene, die sich in Köln verabredet hatten, um dort vor allem englische Fans zu provozieren und zu attackieren, wie Einsatzleiter Dieter Klinger erläuterte. Dank szenekundiger Beamter sei die Polizei allerdings vorbereitet gewesen. Mit einem massiven Aufgebot seien all die Punkte in der Stadt besetzt worden, an denen sich die Hooligans treffen wollten: „Unsere Botschaft lautete: ‚Wir sind schon da‘“, sagte Steffenhagen. Die Beamten hätten 43 als gewaltbereit bekannte Personen in Gewahrsam genommen. Bei einem Einsatz in einer Gaststätte in der Innenstadt seien Flaschen, Tische und Stühle auf Beamte geschleudert worden. Dabei seien auch Fans verletzt worden, die von den Wurfgeschossen getroffen wurden. „Mein Lob gilt den vielen englischen Fans, die zwar lautstark und trinkfest waren – uns aber kaum Probleme bereitet haben“, sagte Steffenhagen. Gleiches gelte auch für die schwedischen Anhänger.

PASCAL BEUCKER