: Geknalle lässt sich nicht verbieten
FEUERWERK Rund eine Tonne Schwarzpulver verbrauchen die Pyrogames am Samstag an der Waterfront
Schön ist es ja. Aber eben auch schädlich: Am kommenden Samstag, 10. Juli, gastiert die selbst ernannte „Champions League der Feuerwerker“ an der Bremer Waterfront. Dabei wird rund eine Tonne Schwarzpulver verbrannt werden, schätzt der technische Leiter Björn Wilhelm. Über den CO2-Ausstoß könne er indes nichts sagen: „Da müsste sich mal eine Uni dransetzen“, so Wilhelm – „das ist schwer zu kalkulieren.“
Das gilt natürlich erst recht für die Feinstäube, die das Spektakel verursacht. Das will der Magdeburger Veranstalter Lux-Concerts noch ausbauen: Der auf eine europäische Konkurrenz gemünzte Begriff „Champions League“ benennt bislang nur die Zielvorstellung. „Da wollen wir hin“, räumt Sprecherin Jenny Krüger ein. Zur Zeit handele es sich nur um einen „Wettbewerb auf nationaler Ebene“, der bereits seit vier Jahren durch die Lande tingelt.
Insgesamt treten in 28 deutschen Städten sowie in Salzburg und Wien Pyro-Designer gegeneinander an. In Bremen werden es drei sein, das Publikum kann per Telefon über deren Performance abstimmen.
Verhindern lässt sich das klimaschädliche Vergnügen nicht: Für die Genehmigung ist das Gewerbeaufsichtsamt zuständig – aber es ist dabei an die Bundesgesetze gebunden: Weil es von Profis durchgeführt wird, geht keine besondere Gefahr von dem Feuerwerk aus, das wäre sonst ein Versagungsgrund. Klimabedenken wären das wohl nicht: „Wir sehen das natürlich ungern“, sagt Michael Orthmanns, der Sprecher des Umweltsenators, „aber uns sind die Hände gebunden.“
Schon im Frühjahr hatte sein Chef Reinhard Loske (Grüne) mit seiner Kritik an den Osterfeuer-Emissionen Entrüstung geerntet. Und der Rechtsanspruch auf Feuerwerks-Genehmigung ließe sich landesrechtlich wohl nur durch ein absolutes Böllerverbot in Bremen kassieren. Das wäre ein politisch chancenloses Projekt, zumal der zweitgrößte deutsche Feuerwerkshersteller in Bremerhaven angesiedelt ist. BES