: Von der Solidarität zum Egoismus
betr.: „Das Schmarotzerspiel“
Mein Vater – früher Schlosser und jetzt Rentner – ist froh, dass er nicht mehr arbeitet, denn: „Früher hat man sich gegenseitig geholfen, wenn ein Kollege in Schwierigkeiten war – heute gibt man nur noch vor dem Chef an, wenn man schneller fertig ist.“ So seine Erfahrung in den letzten Berufsjahren.
Ich teile Ihre Einschätzung, was den Paradigmenwechsel hin zum Egoismus angeht – ziehe allerdings einen anderen Schluss: Ich werde meinen Lebensabend nicht im – unter Umständen bürgerkriegsähnlichen – Deutschland verbringen. Auch wenn ich kein Professor bin, hilft mir solidarisches Gedankengut in einer in allen Schichten egoistischen Gesellschaft nicht. MICHAEL SCHMIDT, Köln