piwik no script img

… geht es um das braune Schleswig-Holstein

Zwei dunkle Schatten wirft der Nationalsozialismus auf Schleswig-Holstein, Stammland der NSDAP ab 1933: Der erste beginnt bei den Reichstagswahlen, denn reichsweit wurde hier am braunsten gewählt. „Schleswig-Holstein war das zentrale Land für den Aufstieg der Nationalsozialisten“, sagt der Kieler Historiker Harald Schmid. Um 19.30 Uhr spricht er im Prinzenpalais in Schleswig aber vor allem über den zweiten Schatten: Den späteren Umgang des Landes mit der NS-Vergangenheit. Dabei zeigt er, wie sich ein „ausgefuchstes Netz“ an geflüchteten Nazis gegenseitig deckte und nach Kriegsende wieder zur Karriere verhalf. Ein prominentes Beispiel ist der Leiter des NS-Euthanasieprogramms Werner Heyde, der als Dr. Sawade bis 1959 als Arzt in Flensburg praktizierte. Außerdem spricht heute Abend der Historiker Rainer Hering über die Rolle der Nordelbischen Kirche, die sich bis zur Wanderausstellung „Als Jesus arisch wurde“ im Jahr 2001 immer wieder der eigenen NS-Geschichte verweigert habe.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen