„Weisheit in Märchen“

Auftakt zu Afrikanischen Nächten an St. Petri

■ ist seit 1996 Gemeindepastor an St. Petri. Sein Schwerpunkt sind Projekte im missionarischen Gemeindeaufbau.Foto: Mehrdad Sade

taz: Pastor Seemann, bieten Sie heute Trauernden Zuflucht nach dem Aus bei der Fußball-WM?

Rolf-Dieter Seemann: Ja, bei afrikanischen Wein werden wir das Ausscheiden der Bafana Bafana und der deutschen Mannschaft solidarisch beklagen. In der Hauptsache wollen wir aber afrikanische Weisheit in Märchen entdecken. Für die Seele gibt es Musik aus Soweto vom Duo Dube.

Summer in the City-Kirche – lockt da vor allem die Kühle?

Bestimmt auch. Jetzt in den Ferien haben bis zu 250 Besucher Zeit für unsere Sommernächte. Darunter viele Urlauber.

Kooperieren Sie mit den hiesigen afrikanischen Diaspora-Gemeinden?

Nur bei der Musik, etwa dem African Gospel. Die Gemeinden repräsentieren ja nicht Afrika, sondern nur ihre eigene Nation.

Wird das umstrittene Thema Missionierung angesprochen?

Viel gäbe es über blauäugige christliche Missionierung zu sagen, die Menschen aus ihrem sozialen Kontext reißt. Aber die Sommernächte sind dafür nicht der richtige Rahmen. Hier geht es um Kultur und Unterhaltung.

Bietet Ihre Kirche auch sonst verlängerte Öffnungszeiten?

St. Petri steht täglich 10 bis 19 Uhr allen offen – dank unserer Ehrenamtlichen. Gäbe es mehr davon könnten wir bis Mitternacht öffnen. Auch wenn offene Pforten zu mehr Vandalismus führen: Die positiven Erfahrungen überwiegen. Interview: WDE

„Hamburg goes Afrika“: 21 Uhr, Hauptkirche St. Petri, Mönckebergstraße