Kunst-DNA schreckt nicht alle ab

KRIMINALITÄTSBEKÄMPFUNG Die Zahl der Einbrüche ist laut Polizei seit Einführung der synthetischen DNA gesunken. In Schulen wird trotzdem eingebrochen

Das Interesse an der Kunst-DNA ist laut Polizei groß. Mittlerweile würden Bürger sie auch direkt beim Hersteller bestellen

Die Zahl der Einbrüche ist gesunken, seit Bremen als erstes Bundesland die so genannte künstliche DNA in einem Pilotprojekt testet. „Es scheint so, als schreckt das ab“, sagte Polizeisprecher Gundmar Köster am Wochenende.

Von Erfolg wollte er aber noch nicht sprechen: Zwar seien Einbrüche bei den an dem Feldversuch beteiligten Haushalten und Tankstellen zurückgegangen, nicht aber an den Schulen.

An 1.000 Haushalte und alle Bremer Schulen wurden im November 2009 kostenlose Sets mit der unsichtbaren Markerflüssigkeit verteilt. Mit der sonst von einer privaten Firma für 150 Euro angebotenen „DNA“ sollten Computer oder Fahrräder eingepinselt werden. Seitdem markieren alle Schulen, zahlreiche Bürger und drei Tankstellen ihre Wertsachen mit der lang haftenden Flüssigkeit. In einer Datenbank wurde der „DNA-Code“ jeder Charge und die damit markierten Besitztümer gespeichert.

Das Interesse der Bürger an dem Diebstahl-Schutz sei groß, sagte Polizeisprecher Köster, auch außerhalb der beiden Pilotregionen in Bremen und Bremerhaven. Mittlerweile hätten auch Bewohner anderer Stadtteile die Flüssigkeit direkt beim Hersteller bestellt.

Auf einzelne Erfolge dank Kunst-DNA kann die Polizei verweisen: Zum Beispiel ein aus einer Schule gestohlener Tresor, der aus der Weser gefischt und an die Schule zurückgebracht wurde. In anderen Fällen bleiben die Fahndungserfolge durch künstliche DNA noch aus: Bis heute verschwunden sind mehrere Computer-Bildschirme, die aus einer Schule entwendet wurden.

Das 90. 000 Euro teure DNA-Pilotprojekt läuft noch bis Ende des Jahres. Dann wollen die Ermittler die Ergebnisse ausführlicher vorstellen. TAZ/DPA