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Archiv-Artikel

Wohin mit Ronald?

ANLEITUNG Wir haben drei Jobvorschläge für den ehemaligen Chef des Kanzleramtes, Ronald Pofalla. Ein interaktives Durchziehmännchen

Vati: Heiraten wolle er und Kinder kriegen. Das sind Gründe für einen Rückzug aus der Politik, die der Wähler versteht – Pofalla ist schon 54 Jahre alt. Nach vier Jahren im Kanzleramt neben „Mutti“ ist auch klar, dass er gerne mal der „Vati“ wäre. Die Voraussetzungen für das Jobprofil „Vater“ erfüllt er perfekt: Eine Freundin gibt es seit drei Jahren, und lange Arbeitstage ist er gewöhnt. 18 Stunden saß er meist im Büro, keine Zeit mehr für gar nichts. Aber Achtung, Ronald, Vatersein ist eine Verantwortung, die man nicht nach vier Jahren wieder abgeben kann wie das politische Amt. Die hat man ein Leben lang.

VON FUMIKO LIPP UND SVENJA BEDNARCZYK

Harte Zeiten für Ronald Pofalla. Der Wechsel in den Vorstand der Deutschen Bahn will nicht klappen, und eine Rückkehr in den alten Job ist unmöglich. Sein Ministerposten ist mittlerweile vergeben. Was wird nun aus Pofalla? Prüfen Sie doch mal, welches Oberteil ihm am besten steht.

Basteln Sie sich Ihr Durchziehmännchen und hängen Sie sich Ihren Lieblings-Pofalla ins Wohnzimmer.

Postbote: „Wer nichts wird und wer nichts kann, geht zur Post und Eisenbahn.“ Nun ist der Wechsel in den Bahn-Vorstand unsicher, aber es gibt ja Option zwei: die Deutsche Post. 13 bis 18 Millionen verdient er da zwar nicht, aber der Job hat Vorteile. Nie wieder Ärger wegen Abhören oder sonstiger Spionage, denn der gute alte Brief wird geleckt und zugeklebt. Obendrein würde dem Hitzkopf („Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen“ – Pofalla zu CDU-Kollege Bosbach) eine Abkühlung guttun. Von Briefkasten zu Briefkasten radeln ist sportlicher Ausgleich. Gut für Körper, Geist und Seele.

Sie brauchen:

Klebestreifen, eine Schere, Geduld.

NSA: „Die Vorwürfe sind vom Tisch“, mit diesen Worten beendete Pofalla die Spitzelaffäre der NSA. Nach Edward Snowden entließ die Behörde 90 Prozent ihrer Systemadministratoren – genug Platz also für einen Pofalla und sein Insiderwissen aus Berlin. Wenn er nicht sowieso schon inoffizieller Mitarbeiter des Dienstes ist. Wer sonst könnte so Absurdes in die Welt posaunen, wie dass es „in Deutschland keine millionenfache Grundrechtsverletzung“ gebe? Pofalla hat Informationen. Später könnte er gar selbst zum Whistleblower, zum Snowden der deutschen Regierung werden – und doch noch ein Held.

So geht’s:

Schneiden Sie den Durchziehstreifen mit den drei Oberteilen aus. Falls Ihnen Pofallas Oberkörper zu schlaff erscheint, können Sie den Streifen mit Klebefilm umranden oder auf der Rückseite mit dünnem Karton verstärken. Befestigen Sie dann einen weiteren Klebstreifen rechts und links entlang Pofallas Figur auf den Schnittmarkierungen und schneiden Sie die Seite entlang dieser zwei Schlitze ein. Den Durchziehstreifen von hinten einfädeln, und das Umziehen kann beginnen.