„Protest vor der Haustür“

DEMO Campact-Atomkraftgegner besuchen die Bremer Bundestagsabgeordneten von Schwarz-Gelb

■ organisiert für den Verein Campact Veranstaltungen in Bremen

taz: Herr Meyer, Sie schlagen heute „Atom-Alarm“ – wie?

Björn Meyer: Wir besuchen die Bremer Bundestagsabgeordneten von CDU und FDP mit Trommeln, Rasseln, Pfeifen und Vuvuzelas in ihren Wahlkreisbüro und schlagen Alarm – lautstark, aber natürlich friedlich. So wollen wir den Protest gegen die Pläne der Bundesregierung, die Laufzeiten von Atomkraftwerken zu verlängern, vor die Haustüren von Schwarz-Gelb tragen.

Haben Sie sich angekündigt?

Ja, die Aktion ist angemeldet. Außerdem haben wir in den Büros angefragt, ob jemand da ist und die Anti-Atom-Erklärung von Campact annehmen kann. Beim FDP-Abgeordneten Torsten Staffeldt wird keiner sein, sein Mitarbeiter ist angeblich erkrankt. Das Büro von CDU-Mann Bernd Neumann hat regulär geöffnet.

Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie?

Wir haben 35 angemeldet. Wenn es mehr werden, sind wir natürlich nicht traurig – in Bremen gibt es ja durchaus Potenzial für Anti-Atomkraft-Aktionen.

Auch politisch: Die rot-grüne Landesregierung will mit einer Bundesratsinitiative durchsetzen, dass nicht ohne die Länder über die Zukunft der AKWs entschieden werden kann.

Das ist zu begrüßen – allein schon, weil es für Diskussionen sorgt. Es ist nur naheliegend, wenn nicht nur der Bundestag, in dem die schwarz-gelbe Mehrheit“ die Lobbyinteressen der Energiekonzerne bedient, diese Entscheidung trifft. Die Bundesländer wären von einer Verlängerung der Laufzeiten unmittelbar betroffen. Sie haben verschiedenste Zuständigkeiten und Verantwortungen, etwa bei der Gewährleistung der Sicherheit der AKWs oder der Suche nach Endlagern. INTERVIEW: THA

Treffpunkt 12.45 Uhr, Sögestraße bei den Bronze-Schweinen