: Radioaktiv in Norddeutschland
In allen vier Bundesländern ist der Hörfunkmarkt hart umkämpft. In Hamburg und Schleswig-Holstein liegen Private in der Publikumsgunst vorn, in Bremen und Niedersachsen Öffentlich-Rechtliche. Großer Gewinner überall: NDR 2
Auf dem Hamburger Hörfunkmarkt liefern sich der private Sender Radio Hamburg und NDR 90,3 einen harten Wettbewerb um die Gunst der Radiohörer. Das geht aus der gestern in Hamburg vorgelegten Auswertung der Media Analyse für das Radio im 2. Quartal 2006 durch die Anstalt für Neue Medien hervor.
Danach bleibt der private Sender Radio Hamburg Marktführer mit einem Anteil von 23,0 Prozent, gefolgt von NDR 90,3 mit 21,1 und NDR 2, das als einziges öffentlich-rechtliches Programm Werbung ausstrahlt, mit 13,7 Prozent. Alle übrigen Sender erreichen zwischen 2,0 und 7,4 Prozent Marktanteil.
Im nördlichsten Hörfunkmarkt Schleswig-Holstein hat sich der Radiosender R.SH mit einem Anteil von 28,2 Prozent als Marktführer behauptet. Obwohl er ein wenig an Boden verloren hat, liegt der Sender in seinem zwanzigsten Sendejahr zum zwölften Mal an der Spitze. Zweitstärkster Anbieter in Schleswig-Holstein bleibt die Welle Nord des NDR mit einem Marktanteil von 23,6 Prozent. NDR 2, das sich schon in Hamburg verbessern konnte, erreicht im hohen Norden wieder einen zweistelligen Marktanteil von 13,9 Prozent.
Auch in Niedersachsen konnte sich das öffentlich-rechtliche Nordprogramm mit einem Anteil von 14,9 Prozent auf dem zweiten Platz hinter dem Heimatprogramm NDR 1 Radio Niedersachsen etablieren. Der Spitzenreiter hat seine Position als beliebtester Radiosender im Land währenddessen ausgebaut. Mit einem Marktanteil von 33,7 Prozent verwies er neben NDR 2 auch Radio ffn mit 14,4 und Hit Radio Antenne mit lediglich 10,1 Prozent auf die Plätze. Alle anderen Sender erreichten lediglich kleine Marktanteile zwischen 1,4 und 2,9 Prozent.
An der Weser führt die Servicewelle Bremen Eins die Hitliste der Radiosender trotz Einbußen mit einem Marktanteil von 27,2 Prozent weiterhin an. Die Jugendwelle Bremen Vier legte auf 23,3 Prozent zu und konnte NDR 1 Niedersachsen, das auch in Bremen gute 22,3 Prozent erreichte, auf den dritten Platz verdrängen.
Die Media-Analyse im Sommer gilt als Jahreszeugnis für die Radiomacher. Die Ergebnisse geben Auskunft über die Akzeptanz der Hörfunkprogramme und bestimmen die Preise für Werbespots bei den gebührenfreien privaten Sendern, deren einzige Einnahmequelle die Werbung ist.
Insgesamt wurden 2.124 Menschen ab 14 Jahre zu ihren Gewohnheiten in der Radionutzung befragt. DPA/TAZ