Hilfe für schwerste Fälle

Sozialbehörde legt Programm für Obdachlose auf

Eine langjährige Forderung des Obdachlosenmagazins Hinz & Kunzt soll Realität werden. Ab dem 1. August sollen Obdach und Wohnungslose der so genannten Stufe III – also schwerste Fälle – die Chance erhalten, wieder eine Wohnung zu bekommen, wenn sie sich zwölf Monate von einem Träger begleiten lassen. Dazu hat die Sozialbehörde fünf Träger mit Kompetenzen aus dem Bereich Wohnungshilfe, Eingliederungshilfe und Drogen und Sucht ausgewählt. „Die Verträge sind zwar noch nicht unterzeichnet“, so Sozialbehördensprecherin Katja Havemeister, „die Träger stehen aber fest.“

Der mit aktuell zwölf Wohnungsunternehmen abgeschlossene Kooperationsvertrag sieht vor, dass Obdach und Wohnungslose mit besonderen Problemlagen zunächst für zwölf Monate ein Nutzungsrecht in Wohnungen bekommen, die von den ausgewählten Trägern akquiriert werden. Diese Träger übernehmen während dieses Jahres die Beratung und Unterstützung des Mieters. Danach soll der Nutzungsvertrag in einen regulären Mietvertrag umgewandelt werden. Dies eröffne nun „eine realistische Möglichkeit, die Wohnungslosigkeit zu überwinden“, sagt Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU). Bei den bisherigen Programmen hatten Obdachlose der „Stufe III“ nach Expertenangaben nicht den Hauch einer Chance auf ein Dach überm Kopf. KVA