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Archiv-Artikel

UMWELTSCHÜTZER ZWEIFELN AN ZAHLEN DES TIERSCHUTZBEAUFTRAGEN Tauben vom Aussterben bedroht?

Der Naturschutzbund (Nabu) Berlin glaubt nicht an die aktuelle Tauben-Schätzung des Berliner Tierschutzbeauftragten. In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme bezieht sich der Nabu auf Messungen, die Mitglieder im Winter 2009/10 vorgenommen haben. Demnach ergab eine Zählung der rastenden Straßentauben in den Schwerpunktgebieten Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg einen Bestand von lediglich 4.500. Eine Hochrechnung auf ganz Berlin führt zu einer Zahl von 9.000 Vögeln.

Auf dieser Grundlage würde der Taubenbestand weit unter den aktuellen Schätzungen des Tierschutzbeauftragten Klaus Lüdcke liegen. Er hatte am Montag bei der Vorstellung seines Tätigkeitsberichts gesagt, dass es etwa 50.000 bis 60.000 Tauben geben würde. Diese Zahl müsse verringert werden, weil der Taubenkot ein großes Ärgernis sei, so Lüdcke. Deswegen lässt der Senat Taubenschläge bauen, um die Vögel von öffentlichen Plätzen wegzulocken. Der Nabu schätzt hingegen, dass sich die Zahl der Tauben bereits reduziert hat. Ihre letzten Schätzungen aus den Jahren 2005 bis 2007 ergaben eine Individuenzahl von 14.000. Grund für diese starke Verringerung sei der Rückgang von Lagerplätzen und die Sanierung der Bausubstanz. (dpa, taz)