: Oranienburg, mach die Augen auf
betr.: „Nazifrei und Spaß dabei“
In Oranienburg gibt es eine kleine Truppe von autonomen Antifas.
Dass in Oranienburg die Rechten sehr verbreitet sind, lässt sich leider nicht bestreiten. Es gibt zu viele Jugendliche in der Stadt, die keine Perspektive haben und sich so leicht verleiten lassen von dem braunen Scheiß. Viele, die klar und selbstbestimmt denken, verlassen Oranienburg so schnell sie können. Ich sehe das jedes Jahr auf der Anti-Rassismus-Demo in Oranienburg. Zum Teil sind nur Lokalpolitiker da. Ich finde es echt traurig, dass in einer Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern, in der Rassismus täglich zu finden ist, es vielleicht 100 Leute schaffen, zur Demo zu kommen. Wer mehr über den braunen Sumpf Oranienburg erfahren möchte, dem kann ich nur das Buch „Futur Exakt. Jugendkultur in Oranienburg zwischen rechtsextremer Gewalt und demokratischem Engagement“ empfehlen. Die Autoren haben die Jugendkultur und gerade die Rechten in Oranienburg über mehrere Jahre beobachtet.
Vor ein paar Wochen gab es eine kleine Auseinandersetzung mit dem Faschopack im Oranienburger Schlosspark. Ich will nicht weiter auf die Prügelei eingehen, denn es laufen Ermittlungen gegen einige Antifas. Ich möchte bloß mein großes Bedauern ausdrücken, dass wir, die Jugend in Oranienburg, kein anderes Mittel sehen, als uns mit Gewalt so genannte No-go-Areas zurückzuerobern. Denn die Oranienburger scheinen alle auf dem rechten Auge total blind zu sein. Solange dies der Fall ist, werden wir keine Veränderung der Situation erreichen. Deshalb Oranienburg, mach die Augen auf!
DANIEL FROMM