Hamburger werden zuerst gescannt

SICHERHEITSKONTROLLEN Als erster Flughafen in Deutschland bekommt Hamburg sogenannte Körperscanner – zum Test. Die Benutzung bleibt vorerst freiwillig, Menschen sollen nur schematisch dargestellt werden

Die Geräte seien für die Gesundheit unbedenklich, versicherte der Minister

Strichmännchen statt Nacktbilder: Deutschland will Ende September mit einem Test von Körperscannern zur Sicherheitskontrolle von Fluggästen beginnen. Für den freiwilligen Test der Geräte wurde der Flughafen Hamburg ausgewählt, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) der Bild am Sonntag.

Die Bundespolizei habe mehrere Scanner getestet und mit dem Hersteller weiterentwickelt. „Es gibt dabei keine echten Körperbilder“, sagte der Innenminister. Gegenstände würden auf einer schematischen Personendarstellung („Strichmännchen“) angezeigt. „Die im Körperscanner erzeugten Daten werden sofort nach der Kontrolle gelöscht“, versicherte de Maizière.

Über die Einführung sogenannter Nacktscanner hatte es in Deutschland eine hitzige Debatte gegeben, nachdem im Oktober 2008 ein Vorstoß der EU-Kommission hierzu bekannt geworden war. Die Geräte sollen helfen, am Körper verborgenen Sprengstoff oder Waffen aufzuspüren.

Das Gerät, das nun in Hamburg erprobt werden soll, arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Millimeterwellen. Die Geräte seien für die Gesundheit unbedenklich, versicherte der Minister. „Die Experten haben sorgfältig gemessen und festgestellt, dass von der Strahlung im Körperscanner keine gesundheitliche Gefährdung ausgeht.“ Verdächtige Stellen würden mit einem roten Punkt auf dem Monitor markiert.

Neben der gesundheitlichen Unbedenklichkeit hatte de Maizière stets die Wahrung der Intimsphäre der Passagiere sowie die Leistungsfähigkeit als Voraussetzung vor einer Einführung der Geräte genannt. Trotz umfangreicher Tests ist der Scanner aber wohl noch nicht serienreif. Ziel sei, diese „Kinderkrankheiten“ zu beseitigen, sagte de Maizière. Das Gerät wurde bei der Bundespolizeiführungsakademie in Lübeck unter Laborbedingungen getestet. Für den Praxistest wurde der Flughafen in Hamburg ausgesucht, sagte ein Ministeriumssprecher.  (dpa)