: Streubombenverbot
betr.: „Noch nicht geächtet“, taz vom 26. 7. 06
Es ist eine Schande, dass die weitere Entwicklung und Produktion von sowie der Handel und die Lagerung von Streuwaffen immer noch nicht international verboten sind. Ein solches Verbot ist längst überfällig, stellen sie doch eine Waffengattung dar, die für ihre „Kolateralschäden“ – um einen dieser modernen Euphemismen zu verwenden, deren Sinn und Zweck ist, die Grausamkeit von Kriegen zu verschleiern – berühmt. Verheerend an ihnen ist insbesondere auch, dass ein großer Anteil der Splitterbomben zunächst nicht detoniert und so noch Jahre später – ähnlich wie bei Tretminen – spielende Kinder töten oder verstümmeln kann.
Momentan kann sich Israel zwar noch herausreden, dass Streubomben im internationalen Recht nicht explizit verboten sind, unmoralisch ist deren Einsatz jedoch allemal. Und wenn man bedenkt, dass das internationale Recht Krieg führende Länder zum Schutz der Zivilbevölkerung verpflichtet, kann man daraus – angesichts der unkontrollierbaren Wirkung von Streubomben – auch heute schon ein Verbot ihres Einsatzes ableiten. DANIEL SEIDERERBristol, Großbritannien
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