Wochenübersicht: Bühne : Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Was Heimat ist, ist heute nicht mehr so leicht zu sagen. Finden jedenfalls die niederländische Regisseurin Petra Andrai und die Performancegruppe SPACE, die sich angesichts von Globalisierung und Migration mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Ist Heimat, wo meine Sprache gesprochen wird, oder da, wo mein Pass ausgestellt wurde? Wohin gehöre ich eigentlich? Ist Heimat am Ende nur noch das Allerprivateste? Untersucht werden diese Fragen anhand einer Liebesgeschichte zwischen einer Frau aus Osteuropa und einem deutschen Mann. Die ZuschauerInnen sind ganz nah dran und belauschen das Paar auch per Kopfhörer und Telezoom-Kamera. Wann und wo? Von Donnerstag bis Samstag um 16.30 Uhr und 19.30 Uhr und am Sonntag um 16.30 Uhr im Filmhaus im Sony-Center.
Wenn wir tot sind, brauchen wir keine Heimat mehr. Aber was bedeutet der Tod eigentlich für das Leben, besonders in Zeiten, wo man den Tod lieber ganz und gar aus dem Blickfeld verbannen will. Dass es gerade der Tod ist, der das Leben so lebendig macht, ist die Arbeitsthese der Choreografin Hanna Hegenscheidt, deren neuer Theaterabend „Klaus ist tot“ genau um diese existenzielle Nachtseite des Lebens kreist. Premiere ist Mittwoch in den Sophiensælen.
In der Theatersoap „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ geht das Leben einfach immer weiter und kümmert sich nicht um die Metaphysik. Höchstens um die Metaphysik des Döners. Allerdings ist Vokuhila-King Kalle neuerdings in großen Schwierigkeiten und muss vielleicht sogar vor Gericht. Folge 42 der Theaterkultsoap hat am Freitag Premiere, natürlich zur Primetime um 20.15 Uhr.
Der Sommertheaterausflug der Woche führt diesmal ins Schloss Rheinsberg, wo das Heckentheater ab Freitag open air eine von Mozarts schönsten Opern, nämlich „Cosí fan tutte“ spielt.