Vicky schafft die Sensation

ERFOLG Victoria Hamburg schießt Oberhausen ab

Glücklich war Trainer Bert Ehm mit diesem Los nicht gewesen. Statt Bayern oder Schalke durfte sein Hamburg-Pokal-Sieger Victoria Hamburg im DFB-Pokal mit Rot-Weiß Oberhausen nur einen Zweitligisten empfangen. So pilgerten auch nur 1.700 Zuschauer an das Stadion in der Hoheluft. Immerhin, so hatte Ehm prophezeit, habe sein Team gegen den Zweitligisten eine „Zehn-Prozent-Chance“ auf das Weiterkommen. Seit Sonntagnachmittag steht nun fest: Oberhausen war für „Vicky“ das große Los, der Fünftligist steht erstmals in der zweiten Runde des DFB-Pokals, die dem Amateurclub eine stattliche Garantiesumme von 250.000 Euro beschert.

Verantwortlich für diese Pokalsensation ist Stephan Rahn, der jüngere Bruder des früheren FC St. Pauli-Profis Christian Rahn. Nachdem Oberhausen die Hamburger klar dominiert hatte, bekamen diese nach 29 Minuten einen Freistoß zugesprochen. Sie nutzten ihre einzige Torchance. Wie im WM-Finale 1954 hieß es: „Rahn müsste schießen, Rahn schießt – Toooor!“ – und Rahn zirkelte den Ball zur 1:0-Führung.

Der Rest war Abwehrschlacht: Oberhausen drängte, traf Pfosten, traf Latte, doch nicht das Tor. Und weil, wer keine Tore schießt, auch nicht gewinnt, war nach gut 90 Spielminuten der größte Erfolg der Vereinsgeschichte von Victoria perfekt. Und Bert Ehm darf wieder von einem wirklich großen Los, von Bayern oder Schalke träumen. MAC