Portugal führt Frauenquote ein

LISSABON dpa ■ Bei Wahlen in Portugal muss künftig mindestens jedeR dritte ListenkandidatIn eine Frau sein. Dies sieht nach Presseberichten von gestern ein „Gleichstellungsgesetz“ vor, das Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva nach einem Veto nun doch unterzeichnete. Danach müssen bei Parlaments-, Gemeinderats- und Europawahlen in Portugal künftig auf allen Listen wenigstens 33,3 Prozent der Kandidierenden weiblichen Geschlechts sein. Die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten José Sócrates hatte das Gesetz im Parlament eingebracht mit dem Ziel, Frauen stärker in die Politik einzubinden. Derzeit beträgt der Frauenanteil in der portugiesischen Volksvertretung 21,7 Prozent. Der konservative Staatspräsident hatte im Juni sein Veto gegen das Gleichstellungsgesetz eingelegt. Die Sanktionen seien bei Nichteinhaltung der Frauenquote zu harsch, begründete er.