Maliki begrüßt das offizielle Kriegsende

IRAK US-Vizepräsident Biden mahnt bei einem Besuch in Bagdad die Bildung einer Regierung an

BAGDAD dpa | Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki hat das offizielle Ende des US-Kriegseinsatzes in seinem Land begrüßt. „Der Irak ist heute souverän, unabhängig und wird nun und in der Zukunft seine eigenen Entscheidungen treffen“, sagte er in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Am Dienstag beendeten die USA nach fast siebeneinhalb Jahren offiziell ihre Kampfmission in dem Land.

„Der US-Rückzug aus dem Irak ist ein unerlässlicher Schritt auf dem Wege zur Wiederherstellung der vollen Souveränität und zum Aufbau eines freien, unabhängigen und florierenden Landes“, sagte al-Maliki. Die sich häufenden Anschläge seit Beginn des Abzugs der US- Kampftruppen in diesem Monat beschrieb der Regierungschef als die verzweifelten Taten von Aufständischen. Zugleich versprach er seinen Landsleuten, mehr für die Sicherheit zu tun. In Richtung Washington sagte al-Maliki, die Beziehungen zwischen dem Irak und den USA würden in Zukunft auf diplomatischer und wirtschaftlicher Ebene laufen. Al-Maliki hatte sich in den vergangenen Tagen eine Einmischung in die Innenpolitik verbeten.

Der Regierungschef war zuvor in Bagdad mit US-Vizepräsident Joe Biden zusammengekommen. Die schleppende Regierungsbildung war Thema der Unterredungen. Auch rund ein halbes Jahr nach der Parlamentswahl am 7. März gibt es immer noch kein neues Kabinett. Biden hält sich seit Montag im Irak auf. Er wollte an einer Zeremonie zum Beginn der neuen Aufbauoperation „New Dawn“ (Morgendämmerung) teilnehmen.

Vor zwei Wochen hatten alle regulären US-Kampftruppen das Land verlassen. Allerdings bleiben zunächst rund 50.000 US-Soldaten im Irak. Sie sollen die irakischen Sicherheitskräfte im Rahmen der Operation „New Dawn“ trainieren und ihnen bei der Terrorbekämpfung helfen.

Meinung + Diskussion SEITE 12