DUMMDEUTSCH FÜR FORTGESCHRITTENE
: Nachhaltig vergängliche Zukunft

BONN/BERLIN ots/taz | Eine Eigenart von Dummschwätzern ist es, sich stets mit einem Dunst aus scheinbar tiefsinnigen Floskeln zu umgeben, die verbergen, wie sinnleer ihr Geschwätz ist. Und längst benutzen nicht mehr nur Politiker Phrasen wie „ein Stück weit“, mittlerweile ziehen sich diese Wortmutanten auch durch Pressemeldungen. Das bewies am Donnerstag der Themendienst des Fachbeirats für den ökologischen Landbau mit einer Pressemitteilung, die eines der fiesesten Wörter des Dummdeutschen enthielt: „nachhaltig“. Laut Überschrift ging es um „Forschen für eine nachhaltige Zukunft“. Dabei weiß man doch seit Anbeginn der Zeit, dass die Zukunft etwas Unbestimmtes, sich bis in alle Ewigkeit Wandelndes sein wird. Eine „nachhaltige Zukunft“ aber wäre die langweiligste, weil absehbarste Zukunft – oder mit Karl Valentin: „Die Zukunft war früher auch besser.“