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Archiv-Artikel

BILD-TAGEBUCH: SCHWARZE HITLERS UND DER AFRIKANISCHE JAGUAR

Wenn der „Gonzo-Journalist“ Helge Timmerberg auf Reisen geht, darf der Leser einiges an gonzotypischer Exzentrik erwarten. Und wenn der Text dann noch durch die Redaktion der Bild am Sonntag gegangen ist, erst recht. So auch im Fall von Timmerbergs „afrikanischem Reisetagebuch“ in der BamS vom gestrigen Sonntag. Darin berichtet der Journalist unter anderem darüber, wie er beim Versuch, einen 2.000 Jahre alten Affenbrotbaum am Malawisee zu umarmen, einen Ehrfurchtsanfall bekommt. Davon anscheinend tief berührt, rückt er sogleich die Geschichte Afrikas in ein ganz neues Licht. Und weil das bei Bild am besten mit einem Hitlervergleich funktioniert, fantasiert er darüber, was wohl der „schwarze Hitler“ Afrikas, Shaka Zulu, alles mit den Waffen des Zweiten Weltkriegs hätte anrichten können. Diese Vorstellung nagte schließlich so an Timmerberg, dass er sich fragte, ob er nun auch am Malawisee sterben würde, vielleicht „an irgendeiner Seuche, an irgendeinem Jaguar?“ Auf den Jaguar sollte er sich dabei aber nicht zu sehr verlassen, den gibt es schließlich nur in Südamerika.