: Kampf der Kandidaten
LANDTAGSWAHL Streit in der SPD wegen der Kandidatentour der Spitzenkandidaten in Spe
Torsten Albig geht auf Konfrontationskurs zum SPD-Vorstand: Kiels Oberbürgermeister will auf dem Landesparteitag am Samstag die gerade erst verkündete monatelange Prozedur zur Kür des SPD-Spitzenkandidaten infrage stellen.
Albig unterstützt grundsätzlich einen Mitgliederentscheid, er könne aber die geplante monatelange Vorstellungstour der Kandidaten durch alle 15 SPD-Kreisverbände in Schleswig-Holstein nicht verstehen, sagte der 47-Jährige. „15 Voten ohne Bedeutung – die Leute sollen nur der Schau halber abstimmen.“ Albig kündigte an, auf dem Landesparteitag in Kiel für seine Position zum Prozedere der Kandidatenkür zu werben.
Der SPD-Landesvorstand, dem Albig nicht angehört, hatte am Samstag einstimmig ein zweistufiges Verfahren beschlossen: Danach sollen bei allen Kreisverbandsversammlungen die anwesenden Parteimitglieder über die Kandidaten abstimmen, aber nur als Meinungsbild. Entscheiden sollen alle SPD-Mitglieder dann in einem Mitgliederentscheid im Frühjahr 2011.
Albig sieht die Gefahr eines negativen Erscheinungsbildes der SPD in der Öffentlichkeit. Es könne der Eindruck einer zerrissenen Partei entstehen. Bis zum 1. Oktober können sich weitere Bewerber melden. Stegner will seine eigenen Ambitionen erst auf dem Parteitag bekanntgeben. Eine Kampfkandidatur der beiden Genossen gilt als wahrscheinlich.
Bei der CDU hat Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) bislang offen gelassen, ob er erneut antritt. Allerdings hat der 63-Jährige Amtsinhaber vorgeschlagen, auf dem Landesparteitag am 18. September den Fraktionschef Christian von Boetticher zum neuen Parteichef zu wählen. Das könnte eine Vorentscheidung dafür sein, dass der erst 39-jährige von Boetticher auch als Spitzenkandidat bei der vom Landesverfassungsgericht verfügten Neuwahl antreten wird. (dpa/taz)