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König Abdullah kriegt Bötchen

RÜSTUNG Deutsche Werften-Gruppe baut Schiffe für saudische Küstenwache. Es ist ein Milliardengeschäft

BREMEN dpa | Die Werften-Gruppe Lürssen hat ihren umstrittenen Großauftrag über Boote für Saudi-Arabiens Küstenwache unter Dach und Fach. Nachdem der Bund die Risiken des Großauftrags Anfang Februar mit einer Hermes-Bürgschaft abgesichert habe, sei der Vertrag mit dem saudi-arabischen Innenministerium „nun endgültig in Kraft getreten“, teilte Lürssen am Freitagabend mit. Das Auftragsvolumen und die Zahl der Schiffe blieben dabei jedoch ungenannt. Medienberichten zufolge geht es bei dem Geschäft um mehr als eine Milliarde Euro.

Der Deal ist umstritten. Auf der einen Seite stehen die vollen Auftragsbücher als Jobgarantie für die Werftbeschäftigten, auf der anderen Seite die politisch sensible Region, in die nun Militärtechnik-Exporte „Made in Germany“ gehen. In der Vergangenheit war die Bundesregierung wiederholt in die Kritik geraten, weil sie keine Einwände gegen Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien geltend gemacht hatte.

Den Angaben des Unternehmens zufolge hat Lürssen die Konstruktionsarbeiten bereits gestartet. „Die Produktion wird voraussichtlich auf der Peene-Werft in Wolgast ausgeführt werden“, teilte das Unternehmen mit. Dort hatte Lürssen Ende 2012 die einst größte Militärwerft der DDR für 17 Millionen Euro aus der insolventen P+S-Gruppe herausgekauft. Laut jüngster Bilanz im Bundesanzeiger gehören zur Obergesellschaft der Lürssen-Gruppe 21 in- und ausländische Firmen.

Im Jahr 2011 arbeiteten im Schnitt 1.226 Mitarbeiter für Lürssen. Produktionsstandorte sind in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die Gruppe ist spezialisiert auf die Konstruktion, den Bau und die Wartung von Megayachten und Marineschiffen. Die Zentrale ist in Bremen-Vegesack beheimatet.

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