NRW-FILMTIPP DER WOCHE

Wir sehen: eine Frau, jung, attraktiv, sie fotografiert. Klick. Sie geht weiter. Klick, klick. Ihr Blick schweift über die Straßen der indischen Hauptstadt Bombay. Immer auf der Suche nach Hijras, Angehörigen von Indiens drittem Geschlecht. Hijras sind nicht Mann, nicht Frau. Die Eunuchen leben am Rande der Gesellschaft. Und genießen doch ein gewisses Ansehen, da sie im Ruf stehen, Fruchtbarkeit zu spenden – ohne selbst fruchtbar zu sein. Diese Menschen sucht die Fotografin: Anita Khemka arbeitet an einem Fotoband über Hijras. Bei ihrem Streifzug durch Indien hat sie der Münchner Journalist und Dokumentarfilmer Thomas Wartmann begleitet und aus dem Filmmaterial den Streifen „Beetween the Lines“ gezimmert, der heute ins Kino kommt. Beim Filmfestival in Turin bekam der Film den Zuschauerpreis, beim Max Ophüls Filmfest in Saarbrücken den Vision Award. Es ist eine, aus westlicher Sicht, grelle, ferne Welt, in die Thomas Riedelsheimers Kamera da eintaucht. Ein intensiver Film.

Läuft heute an in: Dortmund, Düsseldorf und Köln.Ab nächster Woche auch in Münster und Paderborn.