Alte Meister gewürdigt

MUSIKGESCHICHTE In der Peterstraße sollen mehrere kleine Museen für KomponistInnen entstehen. Ende 2014 eröffnet das C.-P.-E.-Bach-Museum

■ Carl Philipp Emanuel Bach wäre am 8. März dieses Jahres 300 Jahre alt geworden. Der zweitälteste Sohn von Johann Sebastian Bach wurde 1768 städtischer Musikdirektor und Kantor am Johanneum in Hamburg. Er starb 1788 in Hamburg.

■ Die Hamburger Stelle übernahm Bach von seinem Taufpaten, dem Komponisten Georg Philipp Telemann.

■ C. P. E. Bach gilt als Hauptvertreter der musikalischen Empfindsamkeit und war zu seiner Zeit berühmter als sein Vater.

■ Initiiert hat die überregionalen Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr die Kulturbehörde. Gefeiert wird an Bachs sechs Wirkungsstätten in Hamburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder), Leipzig und Weimar.

■ Die Hamburger Kulturbehörde fördert die Feierlichkeiten mit rund 250.000 Euro. In Hamburg finden über 90 Veranstaltungen statt.

Viele historische Orte sind nicht erhalten geblieben in Hamburgs Innenstadt, aber eine Sehnsucht nach dem Historischen gibt es durchaus. In der Peterstraße konzentriert sich diese Sehnsucht auf sechs Komponisten und eine Komponistin, die allesamt in Hamburg geboren wurden oder zumindest eine Weile in Hamburg gewirkt haben. Es sind dies namentlich: Georg Philipp Telemann, Johann Adolf Hasse, Fanny und Felix Mendelssohn, Gustav Mahler, Johannes Brahms und Carl Philipp Emanuel Bach.

Alle sieben sollen im Komponistenquartier in der Peterstraße ein Museum bekommen. Wobei Museum in diesem Fall bedeutet: Jeder bekommt seine doch eher überschaubaren Räumlichkeiten in einer historischen Häuserzeile. Bereits existent sind das Brahms-Museum (seit 1971) und das Telemann-Museum (seit 2011). Ende 2014 folgt Carl Philipp Emanuel Bach, weil der in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag hat.

Gemeinsam mit Bach kommt auch der Bergedorfer Opernkomponist Johann Adolf Hasse dieses Jahr zum Zug, was wohl damit zu tun hat, dass sich die Johann-Adolf-Hasse-Stiftung als Sponsor engagiert. Fanny und Felix Mendelssohn und Gustav Mahler müssen noch warten, bis die genug Geld da ist.

Die Kulturbehörde und die Bezirksversammlung Mitte unterstützen die Planungen, einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung sollen allerdings auch Sponsoren leisten. Die Räumlichkeiten sowie ein größerer Teil der Finanzierung kommen von der Carl-Toepfer-Stiftung. Für die finale Realisierung des Bach-Museums fehlen dem Komponistenquartier-Verein noch 100.000 Euro.

Zu sehen wird es im Bach-Museum „Flachware“ geben, also Noten, Briefe und Bilder. Die werden etwa durch Musikbeispielen ergänzt. Projektleiter Olaf Kirsch spricht von Schulklassen, die ins Komponistenquartier kommen sollen. Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) denkt bei dem Projekt eher an die Chance, das Stadtmarketing zu befördern: Das Quartier werde „die reiche Tradition der Musikstadt Hamburg sichtbar“ machen.  KLI