: Noch kein einziges Wrackteil gefunden
VERSCHOLLENES FLUGZEUG Mögliche Absturzursache gibt weiterhin Rätsel auf. Die Regierung der Volksrepublik China drängt malaysische Behörden zu schneller Aufklärung. Die meisten Passagiere kamen aus China
KUALA LUMPUR rtr/afp | Nach dem Verschwinden einer malaysischen Passagiermaschine auf dem Flug nach Peking stehen die Behörden nach eigener Einschätzung vor einem „beispiellosen Rätsel“. Bislang gibt es trotz intensiver Suche keine Spur von dem Flugzeug mit 239 Insassen. „Leider haben wir weder Teile gefunden, die zum Flugzeug gehören könnten, noch das Flugzeug selbst“, erklärte der Chef der malaysischen Luftfahrtbehörde, Azharuddin Abdul Rahman, am Montag.
Die Behörden ermitteln demnach in alle Richtungen und schließen nichts aus. China erhöhte den Druck auf Malaysia, die Suche und die Ermittlungen zu intensivieren. Etwa zwei Drittel der Passagiere waren Chinesen. Im Interesse ihrer Angehörigen hoffe die Volksrepublik, dass Malaysia die Angelegenheit beschleunige, erklärte das Außenministerium in Peking.
Die Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines war am Samstag mit erfahrenen Piloten auf dem Weg nach Peking, als sie vor der Küste Vietnams von den Radarschirmen verschwand. Die Piloten hatten weder von Problemen berichtet noch ein Notsignal gesendet. Mysteriös ist auch, dass die Maschine nach Auswertung der Radaraufzeichnungen möglicherweise wendete. Im Meer entdeckte Fundstücke gehörten nicht zu dem Flugzeug. Einige Experten schlossen daraus, dass das Flugzeug in großer Höhe zerrissen worden sein könnte.
„Dass wir bislang keine Trümmerteile finden konnten, deutet darauf hin, dass die Maschine wahrscheinlich in 35.000 Fuß (etwa 10.500 Meter) Höhe auseinandergebrochen ist“, sagte ein hoher Beamter, der an den Untersuchungen in Malaysia beteiligt ist. Wäre das Flugzeug intakt auf das Wasser aufgeschlagen, hätte es größere Trümmerteile auf engem Raum geben müssen. Die Maschine könnte auch nach einem mechanischen Defekt auseinandergebrochen sein.
Dass mindestens zwei Passagiere mit gestohlenen europäischen Pässen an Bord gelangt waren, heizte Spekulationen über einen Anschlag oder eine Entführung an. Laut Polizeichef Khalid Abu Bakar wurde einer der Verdächtigen inzwischen anhand von Überwachungsvideos am Flughafen Kuala Lumpur identifiziert. Demnach handelt es sich um keinen Malaysier.