: Am Ende Effizienz bewiesen
FUSSBALL Nicht ohne Mühe besiegen die HSV-Frauen ihre Gegnerinnen aus München mit 2:1
„Besser als vergangene Saison“: Das hat sich Christian Lenz, Leiter Frauenfußball beim Hamburger SV, vorgenommen. Vergangene Saison wurden die HSV-Frauen Siebte der Tabelle. Viel Geld hat Lenz für Verstärkungen nicht in die Hand genommen, „weil das nicht unserer Philosophie entspricht“. Einige sind aus der zweiten Mannschaft aufgerückt, oder aus dem Nachwuchs.
Und dann ist da vor allem Antonia Göransson, gerade 20 geworden, die von Kristianstad DFF kam. Sie war den HSV-Verantwortlichen bei der U-20-WM aufgefallen, mit vier Toren für Schweden. Nun wohnt sie im Keller bei Familie Muski in Norderstedt und versucht an der dortigen Volkshochschule Deutsch zu lernen. Max Muski, zehn Jahre alt, spielt beim HSV in der E-Jugend – und dann und wann mit Antonia im Garten. Ihr Vorbild ist Ruud van Nistelrooy. Ihr Ziel ist es, für Schweden bei der Frauen-WM zu spielen, 2011 in Deutschland.
„Sie hat großes Potenzial“, sagt Lenz. „Sie bringt überragende Anlagen mit“, schwärmt Trainer Achim Feifel. Gegen Bayern München spielte sie gestern Linksaußen. Feifel ließ 4-2-3-1 spielen, mit Lena Petermann als einziger Stürmerin und Kim Kulig, der amtierenden Frauen-Europa- und U-20-Weltmeisterin, hinter der Spitze. Kulig hat ihr Abitur bestanden, ihr Vertrag geht noch bis 2011. „Was dann wird, weiß keiner“, sagt Lenz.
Die Spielerinnen des FC Bayern machten gestern das Spiel, ohne große Chancen heraus zu arbeiten. Dann kam in der 33. Minute eine Ecke, getreten von Ex-Nationalspielerin Petra Wimbersky – den Abpraller brachte Sarah Puntigam im HSV-Tor unter. Führung für die Münchnerinnen, die nun die HSV-Abwehr stärker unter Druck setzten.
Zur zweiten Halbzeit brachte Hamburgs Trainer Feifel Stürmerin Ana Maria Crnogorevic, seit ein paar Tagen 20 Jahre alt. „Tonia“ Göransson bekam in der 53. eine große Chance – semmelte den Ball aber links vorbei. Torabschluss ist nicht die Stärke der HSV-Frauen. Der Ausgleich fiel durch einen Freistoß von Aferdita Kameraj (61.), der Bayerns Keeperin Kathrin Längert nicht gut aussehen ließ.
Bayerns Nina Aigner hatte noch zwei Chancen, den Sieg aus Hamburger Sicht sicherte dann ein Kontertor in der 87. Minute: Kameraj flankte, Crnogorevic nagelte den Ball unter die Latte.
Die HSV-Frauen sind jetzt nur noch drei Zähler von Rang drei entfernt. Um das Vorhaben von Christian Lenz sieht es so schlecht nicht aus. ROGER REPPLINGER