: Osnabrück lässt Störche abstürzen
3. LIGA Für den VfL läuft es ganz gut, der Aufstieg ist trotzdem in weite Ferne gerückt
MAIK WALPURGIS, VFL-TRAINER
Vom Schönspielen hat Trainer Maik Walpurgis offensichtlich die Nase voll. In den vergangenen drei Begegnungen wurde sein VfL Osnabrück für couragiertes Auftreten gelobt und bewundert, weil mit Spielern aus unterklassigen Ligen ein Mitspielen um die Aufstiegsplätze möglich war.
Nur die Punkte blieben zum Schluss aus. In Leipzig verlor der VfL unglücklich, genauso wie bei Wehen-Wiesbaden. Das Unentschieden gegen Erfurt gefährdete dann den begehrten vierten Platz in der dritten Fußballliga, der die Teilnahme am DFB-Pokal und damit wichtige Einnahmen sichern würde.
„Ich habe den Jungs gesagt: Es kommt nur auf das Ergebnis an“, sagte der Trainer nach dem 4:0 (2:0)-Erfolg gegen Holstein Kiel am Samstag. Als in der 50. Minute nach einer Ecke David Pisot den Ball mit Gewalt vors Tor schoss und Nicolas Feldhahn nur noch den Fuß zum Endstand hinzuhalten brauchte, war der Widerstand der Störche gebrochen. Die Lila-Weißen verwalteten den Spielstand und zauberten teilweise wie in einem Trainingsspiel. Vom Aufwind der letzten Partien war bei Kiel nichts mehr zu spüren. Die Holsteiner agierten wie ein Abstiegskandidat. Dabei glaubte man sich in der Landeshauptstadt schon auf der sicheren Seite.
„Wir haben gedacht, dass wir jetzt mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben“, sagte der Ex-VfLer Fiete Sykora. Doch genau der droht jetzt wieder. Nur drei Punkte sind es bis Platz 18 und schon wieder geht die Angst um. Da Kiel so gut wie keine echte Torchance hatte, stellt sich die Frage, wie die Mannschaft überhaupt noch punkten will. Die beste Möglichkeit hatte in der 61. Minute noch Rafael Thomas Kazior, der einen Freistoß aus 20 Metern knapp übers Tor beförderte. In dieser Verfassung kann die Planung für die Regionalliga beginnen.
In Osnabrück hingegen lebt die Hoffnung. Der Aufstieg ist zwar in unerreichbare Ferne gerückt, war aber nie wirklich das Ziel des Vereins gewesen. Zwei Punkte Rückstand auf Wiesbaden scheinen aufholbar. Und die Mannschaft will das schaffen. Dank des überragenden Torverhältnisses (+11) stehen die Chancen mehr als gut. Auf der anderen Seite ist die Liga dichtgedrängt. Zwei Niederlagen und man steckt im grauen Mittelfeld der Tabelle.
„Wir sind auf einem guten Weg und wenn wir so weitermachen, dann wird das was“, sagte Erik Zenger. Der Leihspieler wird einen eventuell weiter aufstrebenden VfL in der kommenden Spielzeit kaum miterleben und zu Bayer Leverkusen zurückkehren. Auch andere Akteure haben Angebote aus der zweiten Liga. Aber Walpurgis hofft, dass er den Kern des Teams zusammenhalten kann. HEIKO OSTENDORF