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Archiv-Artikel

Unerwünscht: Bildung für alle

betr.: „Berliner Rede“ von Horst Köhler

„Bildung für alle !“, fordert Horst Köhler. Welche Ansprüche Kinder, SchülerInnen und StudentInnen haben sollen, sagt er leider nicht. Was er sagte, war uns allen seit vielen Jahren bekannt, und viele Kritiker haben vor den Folgen vernachlässigter Bildung gewarnt.

Deshalb kam diese „Berliner Rede“ von Herrn Köhler viel zu spät und diente als Profilierungsversuch für einen schwachen Bundespräsidenten. Die herrschenden Eliten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben seit mindestens zwei Jahrzehnten diesen schlimmen Bildungsverfall kommen sehen und ihn sogar befördert!

Das Ziel der Wirtschaftsbosse ist ein frei verfügbares Heer von ungebildeten, prekär lebenden Arbeitskräften, die sie mit Hilfe der PolitikerInnen und mit fadenscheinigen Globalisierungsgründen in Billiglohn-Jobs pressen wollen, um so ihre Profite noch weiter steigern zu können. Gleichzeitig wollen die ihnen hörigen PolitikerInnen „störungsfreie Politik“ gegen die Bevölkerung durchsetzen und scheuen sich dabei nicht, Hetzkampagnen und Drangsalierungsmaßnahmen insbesondere gegen die ungebildeten und daher schwächsten Gruppen der Gesellschaft voranzutreiben.

Möglichst weitgehende, umfassende Bildung für alle ist von denen da oben überhaupt nicht beabsichtigt, sondern unerwünscht.

DETLEF UNGER, Berlin