Ex-BayernLB-Chef soll zahlen

BANKEN Schadenersatzklage in Millionenhöhe wegen Fehlern bei Übernahme

MÜNCHEN dpa | Der frühere BayernLB-Chef Werner Schmidt muss wegen des Milliardendebakels mit dem Kauf der österreichischen Hypo Alpe Adria Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe befürchten. Die BayernLB sieht ihn nach Informationen der Süddeutschen Zeitung als Hauptverantwortlichen für die Übernahme der HGAA, die zu einem Verlust von 3,7 Milliarden Euro geführt hat. Deshalb sei gegen Schmidt eine Schadenersatzklage in Millionenhöhe geplant, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise in Bayern. Bei den anderen damaligen Vorstandsmitgliedern könnten die Forderungen geringer ausfallen.

Ein Sprecher der BayernLB wollte sich am Montag in München nicht zu dem Bericht äußern. Der Verwaltungsrat der BayernLB sollte am Montag in einer außerordentlichen Sitzung über mögliche Schadenersatzforderungen gegen die früheren Vorstände beraten. Ein Rechtsgutachten war zuvor bereits zu dem Schluss gekommen, dass die Vorstandsmitglieder den Kaufvertrag für die HGAA so nicht hätten abschließen dürfen und sich haftbar gemacht haben. Zudem hätten die Vorstandsmitglieder einen Ermächtigungsbeschluss des Verwaltungsrats überschritten und damit kompetenzwidrig gehandelt.

Die ehemalige Kärntner Landesbank war 2007 von der BayernLB übernommen worden und erwies sich für diese als Milliardengrab. Im Dezember 2009 verstaatlichte Österreich die Bank, um sie vor der Pleite zu retten. Die genauen Umstände des Kaufs der HGAA durch die BayernLB beschäftigen mehrere Staatsanwaltschaften und einen Untersuchungsausschuss im bayerischen Landtag.