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: Fressen und gefressen werden

Ben Becker spricht Jack Londons „Der Seewolf“ im St. Pauli-Theater

Seine kraftvolle tiefe Stimme und die einfühlsame Darstellung vielschichtiger Charaktere sind Ben Beckers Markenzeichen. In der Literatur-Performance des Jack London Klassikers „Der Seewolf“, die er gemeinsam mit Ulrik Spies und Jacki Engelken geschaffen hat, ist der Schauspieler, Musiker und Sprecher ab heute im St.-Pauli-Theater zu sehen.

Der herrschsüchtige Kapitän Wolf Larsen jagt seine Crew mit strengem Regiment über die Meere. Mit seinem Robbenfänger „Ghost“ rettet er den schiffbrüchigen Literaturkritiker Humphrey van Weyden vor dem Ertrinken. Larsen hält den Mann für verweichlicht und schickt ihn in die harte Schule des gefürchteten Küchenchefs. Peu à peu entwickelt sich van Weyden zum Gegenspieler Larsens, erst recht, als die „Ghost“ die ebenfalls schiffbrüchige Maud Brewster rettet und sich beide Männer zu der Frau hingezogen fühlen.

Jack London, der selbst als Seemann unterwegs war, lässt in seinem Abenteuerroman Weltanschauungen aufeinander prallen. Der das Recht des Stärkeren propagierende Kapitän trifft auf den ethischen und moralischen Leitsätzen verpflichteten van Weyden. Wie Ben Becker diesen Zwist mit seiner markanten Stimme, einer Geräuschkulisse und dramaturgisch verdichtet darbietet, lässt sich an sechs Abenden verfolgen. sock

Der Seewolf, 17. - 22. 10., 20 Uhr, im St.-Pauli-Theater. Die Karten kosten zwischen 15 und 33 Euro.