: Peymanns Zugabe
BERLINER ENSEMBLE Der Intendant Claus Peymann verlängert sich selbst seinen Vertrag um zwei Jahre
Immer wieder drohte er mit seinem Abschied. Jetzt hat sich Claus Peymann (73) entschlossen zu bleiben. Noch bis zum Sommer 2014 will er als Intendant das renommierte Berliner Ensemble (BE) leiten. Seinen Vertrag hat er sich dafür kurzerhand selbst um zwei weitere Jahre verlängert. Als Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter der Berliner Ensemble GmbH kann er das.
„Das BE soll leben!“, sagte Peymann. Obwohl sein Theater von manchen als konservativ beschimpft werde, wolle er an der Bühne weiter Werte bewahren und für den Traum von einer besseren Gesellschaft kämpfen.
Die Theater landauf und landab setzen sich nach Ansicht von Peymann der gegenwärtigen Sinnkrise nur aus, statt selbst nach einem neuen Sinn zu suchen. „Ich finde, dass in Berlin die Theaterarbeit, die wir am Berliner Ensemble machen, absolut notwendig ist.“
Der große Zampano
Peymann leitet das Berliner Ensemble, die einstige Brecht-Bühne, bereits seit 1999. Zuvor war er Theaterchef am Stuttgarter Staatstheater, am Schauspielhaus Bochum und am Wiener Burgtheater. In den vergangenen Jahren hatte Peymann immer wieder mit Weggang gedroht, weil er sich bei der Verteilung staatlicher Zuschüsse nicht ausreichend berücksichtigt sah. Schlagzeilen machen regelmäßig auch seine Auseinandersetzungen mit dem Dramatiker Rolf Hochhuth, der über die Ilse-Holzapfel-Stiftung Eigentümer der Theaterimmobilie am Schiffbauerdamm ist. DPA