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Archiv-Artikel

Weserbergland wehrt sich gegen Stromtrasse

ENERGIEWENDE Landkreise und Region Hannover warnen, die „Suedlink“-Masten wären fatal für den Tourismus in der strukturschwachen Gegend. Sie sollten entlang der Autobahn 7 aufgestellt werden

Die Landkreise im Weserbergland wehren sich länderübergreifend gegen den geplanten Bau einer Hauptschlagader des neuen Netzes zum Transport von Strom quer durch Deutschland. Der Netzbetreiber Tennet müsse für das sogenannte Suedlink-Projekt alternative Trassen suchen, sagte am Freitag eine Landkreissprecherin nach einem Treffen in Hameln. Daran hatten die Kreise Hameln-Pyrmont und Holzminden (Niedersachsen), Höxter und Lippe (Nordrhein-Westfalen), Schwalm-Eder und Kassel (Hessen) sowie die Region Hannover teilgenommen.

Die Vertreter der Kommunen seien sich einig, dass der von Tennet geplante Trassenverlauf dem Weserbergland schaden würde, sagte die Sprecherin. Die Trasse würde Naturschutzgebiete und das touristisch wertvolle Wesertal berühren. Es stelle sich die Frage, warum die Höchstspannungsleitung nicht zum Beispiel an der Autobahn 7 entlang geführt werden könne.

Die geplante Höchstspannungsleitung des Suedlink-Projektes zwischen Wilster nördlich von Hamburg und Grafenrheinfeld in Nordbayern soll auf weiten Strecken durch Niedersachsen verlaufen. Lokalpolitiker im Weserbergland hatten in den vergangenen Wochen wiederholt geklagt, die Trasse mit ihren bis zu 80 Meter hohen Masten würde die ohnehin strukturschwache Region unattraktiv machen.

Aus dem schleswig-holsteinischen Kreis Pinneberg kommend soll die Leitung nach dem Tennet-Vorschlag im Kreis Stade niedersächsisches Gebiet erreichen. Die Plan sieht vor, dass die Trasse dann Richtung Süden durch den Kreis Rotenburg (Wümme), den östlichen Landkreis Verden, den Heidekreis und den westlichen Zipfel des Kreises Celle bis in die Region Hannover führt.

Östlich an der Landeshauptstadt vorbei sollen die Leitungen dann weiter durch die Landkreise Hildesheim, Hameln-Pyrmont und Holzminden sowie erneut Hameln-Pyrmont verlegt werden und dann bei Höxter nach Nordrhein-Westfälisches führen. Durch Hessen verläuft die Trasse schließlich weiter Richtung Bayern.  (dpa)