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Mehr Geld für Unis

Grüne fordern 330 Millionen Euro pro Jahr für zusätzliche Studienplätze. Minister will 125 Millionen geben

DÜSSELDORF taz ■ Die Grünen im Landtag fordern mehr Geld für den Ausbau von Studienplätzen. In den kommenden Jahren bis 2013 würden wegen der geburtenstarken Jahrgänge mindestens 30.000 Abiturienten zusätzlich an die hiesigen Universitäten strömen, sagte gestern Ruth Seidel, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen. „Wenn wir es nicht schaffen, diesen jungen Menschen auch ein Angebot für einen Studienplatz zu machen, wird dies dramatische Folgen haben.“

Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hatte am Donnerstag erklärt, das Kabinett habe beschlossen, bis zum Jahr 2010 rund 125 Millionen Euro für 20.000 zusätzliche Studienplätze bereitzustellen. Die gleiche Summe erwartet Pinkwart für die kommenden vier Jahre vom Bund. Das Geld werde es jedoch nur für solche Hochschulen geben, die tatsächlich zusätzliche Studienplätze schaffen, sagte der Minister. Der Bund und die Länder verhandeln derzeit über einen Hochschulpakt, mit dem der Anstieg der Studentenzahlen gemeistert werden soll. In NRW wird einer Prognose zufolge die Zahl der Studienanfängern von jetzt etwa 80.000 auf mehr als 100.000 in 2013 steigen.

Nach Ansicht der Grünen reicht Pinkwarts Initiative jedoch nicht aus. Sie fordern in den Jahren bis 2013 im Durchschnitt mindestens etwa 330 Millionen Euro mehr pro Jahr. „Der von Minister Pinkwart angekündigte Hochschulpakt ist eine Mogelpackung“, so Seidel. Problematisch sei auch, dass die Förderung neuer Studienplätze erst zum Wintersemester 2007/08 beginnen soll. Der Ausbau müsse aber sofort beginnen, weil es schon jetzt nicht genug Plätze für alle Schulabgänger gebe. Seidel: „Wenn die Abiturienten nicht studieren können, nehmen sie den Haupt- und Realschülern die Lehrstellen weg“. D. ELTGES

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