: Frustabbau im Netz
VERKEHR Altonaer dürfen Radwege im Internet kritisieren. Das stößt auf große Resonanz
Wer auf Altonas Straßen unterwegs ist, braucht seinen Ärger über abenteuerlich geführte Radwege oder unübersichtliche Kreuzungen nicht mehr in sich hineinzufressen. Auf der Internetseite www.fahrrat-altona.de können sie die problematischen Orte jetzt markieren und kommentieren. Das Bezirksamt erhofft sich davon, dass der Verkehr übersichtlicher wird und es weniger Unfälle mit Radlern gibt.
Seit einer Woche erst ist die Seite online und schon 1.400 Orte wurden in die interaktive Karte eingetragen. „Das ist unerwartet“, sagt Markus Franke, der Projektverantwortliche bei der Argus Stadt und Verkehrsplanung. „Ich hatte mit etwa 200 Kritikpunkten während des gesamten Zeitraums gerechnet. Bei dem Bürgerportal geht es nicht in erster Linie um Schäden an den Straßen. Dafür gibt es nach wie vor den Wegewart, eine ähnliche Internetseite.
„Vor allem Kommentare zu unübersichtlichen Beschilderungen oder unklaren Straßenmündungen interessieren uns“, sagt Kerstin Godenschwege, die Sprecherin des Bezirksamtes. Im Jahr 2013 wurden laut Verkehrsunfallstatistik der Polizei 620 der insgesamt 8.531 Verkehrsunfälle in Altona beim Abbiegen oder Einfahren verursacht. An 481 Zusammenstößen waren Radfahrer beteiligt.
Die Verkehrsbehörde stellt dem Bezirk jährlich 220.000 Euro zur Verfügung, die dieser in seine Straßen investieren kann. Lege er ein ausgereiftes Konzept vor, könne er zusätzliches Geld beantragen, sagt Godenschwege.
Bis Ende Juni werden Gefahrenschwerpunkte ermittelt. So wie die bisher am häufigsten geklickte Stelle zwischen Sternbrücke und Stresemannstraße, an der der Radweg einfach abbricht. „Wir bewerten Verkehrspunkte aber nicht nur danach, wie häufig sie angeklickt wurden, sondern auch aus verkehrsplanerischer Sicht“, sagt Franke. Die Daten werden voraussichtlich im September präsentiert. STEF