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Archiv-Artikel

Linke Cakici wechselt zur SPD

ROT-ROT Nach dem Übertritt einer CDU-Abgeordneten bekommt die Bremer SPD Zuwachs von links: Die Deutsch-Kurdin Sirvan Cakici trat in die Partei ein

Von KAWE
Sirvan Cakici (SPD) hatte es bei der Linken „menschlich nicht mehr ausgehalten“

Die Bremer Bürgerschaftsabgeordnete Sirvan Cakici, die am Dienstag in einem taz-Interview ihren Austritt aus der Linkspartei erklärt hatte, ist am gestrigen Freitag in die SPD eingetreten. Der Fraktionsvorsitzende Björn Tschöpe begrüßte sie und zitierte den Satz aus dem SPD-Programm, nach dem die Partei alle, die „für ein solidarisches Deutschland“ sind, gewinnen wolle. Nach dem Übertritt der CDU-Abgeordneten Iris Spieß ist die Bremer SPD-Fraktion damit auf 35 (von 83) Mitglieder angewachsen. Cakici war sozial- und migrationspolitische Sprecherin der Linken und Mitglied im Bürgerschaftsvorstand.

Sie habe schon seit längerem keine Parteitage mehr besucht, sagte Cakici. Es sei „menschlich nicht mehr auszuhalten gewesen“ und sie habe schon früher mit dem Gedanken über den Austritt gespielt. In der Bürgerschaftsfraktion habe es „keine Probleme“ geben, aber aufgrund der Zustände in der Partei habe die Fraktion sich „kaum mit Inhalten beschäftigen können“.

Mit ihren KollegInnen von der SPD habe sie immer in ihren Fachgebieten gut zusammengearbeitet, erklärte sie – es sei „schwer“ gewesen, als Opposition die rot-grüne Koalition zu kritisieren. Sie habe zum Beispiel das Bemühen des Senats unterstützt, einen Staatsvertrag mit den islamischen Gemeinden zu schließen – die Linke auf Bundesebene sei dagegen gewesen.

Cakici will im kommenden Jahr nicht wieder kandidieren, sie brauche erst einmal „Distanz“. Vielleicht sei sie auch „nicht die Person, die gern in der Öffentlichkeit steht“, räumte sie ein. Cakici hatte mehr Schlagzeilen mit ihrem familiären Hintergrund und privaten Affären gemacht als mit ihren politischen Initiativen.

Als das Bremer SEK kürzlich ihren Bruder festnahm, der bei der Kripo als „Intensivtäter“ geführt wird, war auch ihre Zimmer durchsucht worden – die Familie wohnt zusammen. KAWE