: „Aus der Fan-Szene heraus“
Diskussion über Diskriminierung im HSV-Stadion
■ 35, ist Rechtsanwalt und Leiter der HSV-Fanorganisation Supporters, in der über 50.000 HSV-Fans Mitglied sind.
taz: Herr Bednarek, beim Hamburger SV ist ein Anti-Diskriminierungstag geplant, heute wird das Thema im Fernsehsender Tide TV diskutiert. Um welche Art von Diskriminierung geht es?
Ralf Bednarek: Es geht um Rassismus, Homophobie, Frauendiskriminierung und um Behindertendiskriminierung. Die Probleme sind unterschiedlich: Das kann ein Sprechchor sein, ein dummer Spruch oder der Umgang mit Rollstuhlfahrern im Stadion.
Diskriminierende Beschimpfungen gibt es in vielen Fußball-Stadien. Wie groß ist das Problem beim HSV?
Die Beschimpfungen werden selten bewusst eingesetzt. Das Problem sind die unterschwelligen Einstellungen. Ein Ziel der Sendung ist es, dass die Leute darüber nachdenken und sich dann was ändert.
Wer ist auf die Idee eines Anti-Diskriminierungstag gekommen?
Eine Initiative von Fans aus verschiedenen Fanclubs. Das macht nicht der Verein aus Imagegründen oder ein Fanprojekt aus pädagogischen Erwägungen, sondern es kommt aus der Fan-Szene heraus.
Was ist geplant?
Es wird zum Heimspiel gegen Frankfurt Stände im Stadion geben, ein umfangreiches Heft und ein offenes Bühnenprogramm.INTERVIEW: KLI
Supporters TV zum Thema Diskriminierung u. a. mit HSV-Profi Romeo Castelen und Justizsenator Till Steffen: 21 Uhr auf Tide TV, im Radio auf UKW 96,0, im Internet unter www.tidenet.de