: Ökologisch absurd
betr.: „Greenpeace-Energy“
Die Absurdität eines Strommarktes, in dem Endkunden beim „Erzeuger“ die Energie kaufen und nicht beim „Transporteur“, welcher die Energie an die Steckdose bringt, wird hier deutlich, denn natürlich konsumiert ein Ökokunde in gleicher Weise Atomstrom wie ein anderer die Energie des Wasserkraftwerkes nutzt. Nur ein Beispiel, Wasserkraft. Letztere produzieren nicht nur Strom, sondern konsumieren ihn erst einmal auch. Pumpwerke pumpen Wasser aus Nebentälern in eine Talsperre und verbrauchen dabei Energie. Ein Wasserkraftwerk ist somit neben der Konversion der Energie durch Niederschlag auch ein Energiespeicher. Eine Überproduktion aus thermischen Kraftwerken (oder Windenergie) kann zum Pumpen genutzt werden, Bedarfsspitzen werden aus dem Wasserkraftwerk gedeckt. Es ist daher nicht nur absurd, davon auszugehen, man könne „ökologischen Strom“ konsumieren. Die Idee an sich, man könne seine Sauna mit Wasserkraft heizen und so ein ökologisch sauberes Gewissen haben, ist alles andere als ökologisch. Lediglich ein integriertes System der Energieproduktion und -verteilung kann wirtschaftlich und ökologisch Sinn ergeben.
PETER NIEBERT, Marseille